Wie man Pflanzenmilch einfach selber machen kann

Pflanzenmilch ist eine gute Alternative oder Ergänzung zur Kuhmilch. Allerdings ist sie teilweise teuer und durch die Verpackung im Tetrapack entsteht Müll, der sich auch vermeiden lässt. Also warum nicht Pflanzenmilch selbst machen?

Pflanzenmilch herzustellen ist weniger Aufwand als manch einer erwarten würde. Außerdem gibt es unzählige Variationen, da man selbst entscheiden kann woraus man die Milch macht, ob oder wie man sie süßt und welche Gewürze man dazugibt.

Zur Herstellung von Pflanzenmilch benötigt man nicht viel, nur Wasser, Nüsse oder Getreide. Für die Getreidemilch kannst du einen ganz normalen Pürierstab oder Standmixer nutzen, für die Nussmilch allerdings empfiehlt sich ein Hochleistungsmixer, mit dem man noch kleinere Partikel herstellen kann. Dabei finde ich die Modelle von Vitamix sehr gut, da die Qualität super ist, man lange Garantie darauf hat und das Mixergebnis wunderbar cremig ist. Kaufen kann man den tollen Hochleistunsmixer bei Keimling . Zudem wird noch ein Seihtuch benötigt, um die festen Anteile herauszufiltern, wozu sich ein dünnes Geschirrtuch, ein Wäschenetz oder auch eine Feinstrumpfhose eignet. Wer es professioneller angehen will, kann sich auch einen „Nussbeutel“ kaufen. Es kann so aber trotzdem passieren, dass nach längerem Stehen, sich schwerere Partikel am Boden des Gefäßes absetzten. Das ist aber vollkommen natürlich, da im Gegensatz zu mach gekaufter Pflanzenmilch ja keine Emulgatoren verwendet wurden. Dann hilft einfach schütteln und euer Getränk sieht wieder „normal“ aus 🙂

Nun bekommst du einen Überblick über die Grundrezepte, welche man beliebig variieren kann. So kann man zum Beispiel Hafer-Mandel-Milch oder eine Soja-Reis-Milch machen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

 

1. Nussmilch

Nussmilch enthält keine Laktose, kein Cholesterin und ist außerdem reich an Antioxidantien. Viele Nussmilchsorten, wie zum Beispiel Haselnussmilch oder Cashewmilch enthalten außerdem viele Proteine. Außerdem enthält jede Nussmilch viele Vitamine und wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Phosphor oder Eisen.

Die Herstellung von Nussmilch läuft für jede Nuss im Prinzip gleich ab und ist absolut nicht zeitaufwändig. Hierbei ist es wichtig, dass man einen leistungsstarken Standmixer verwendet, da die Nüsse sonst nicht fein genug gemahlen werden.

  1. Zunächst weicht man die Nüsse vorher für mindestens sechs Stunden ein, so dass die schon weicher werden und sich die Phytinsäure lösen kann.
  2. Das Wasser sollte man dann abgießen und die Nüsse mit kaltem Wasser abwaschen.
  3. Dann gibt man die Nüsse mit frischem Wasser in einen Standmixer. Je weniger Wasser man verwendet, desto cremiger und nussiger wird das Ergebnis und je mehr Wasser, desto weniger Kalorien hat deine Milch. Ich verwende etwa 750-1000 ml Wasser für 1/2 Tasse Nüsse.
  4. Dann mixt man, bis die Mandeln gründlich zerkleinert und eine weißliche weitgehend homogene Maße entsteht.
  5. Je nach Geschmack kann man nun die Pflanzenmilch zum Beispiel mit Süßungsmitteln wie Datteln, Reissirup oder Birkenzucker und Co. und mit Kakaopulver, Zimt oder echter Vanille verfeinern und nochmals kurz mixen.
  6. Die Milch kann nun noch mit einem Seihtuch gefiltert werden, um größere Nussstücke zu vermeiden.
  7. Die fertige Nussmilch kann nun in einer wiederverwendbaren (sauberen!) Glasflasche im Kühlschrank aufbewahrt werden und sollte innerhalb von 4-5 Tagen aufgebraucht werden.

 

2. Reismilch 

Reismilch ist eine geschmacklich eher weniger ausgeprägte Pflanzenmilch, deren Herstellung sehr einfach ist. Man benötigt nur einen Pürierstab – ein Standmixer geht aber auch – Reis (es funktioniert mit allen Sorten außer Risottoreis) und Wasser, wobei die Menge des Wassers nach persönlichem Geschmack variiert. Aufgrund des geringen Eigengeschmackes der Reismilch gibt es viele Möglichkeiten die Milch zu verfeinern. Zum Beispiel mit Vanillearoma, Zimt, Ahornsirup oder Datteln.

Reismilch hat einen sehr geringen Fettgehalt, aber einen sehr hohen Kohlenhydratgehalt, weswegen sie ein sehr guter Energielieferant ist. Außerdem ist Reismilch sehr verträglich, da sie weder Laktose noch Gluten oder andere Allergene enthält.

  1. Eine Tasse Reis mit ca. 2 Tassen Wasser aufkochen, bis der Reis das gesamte Wasser aufgenommen hat
  2. Reis mit ca. 2 weiteren Tassen Wasser mixen bis er eine breiartige Konsistenz hat
  3. ca. 3 Tassen Wasser hinzugeben und weiter mixen bis sich eine homogene Flüssigkeit bildet
  4. Die Flüssigkeit mit einem Seihtuch filtern, um größere Reisstückchen in der Milch zu vermeiden
  5. Je nach Geschmack das Aroma oder Süßungsmittel hinzugeben und nochmals mixen.
  6. Die fertige Milch in eine wiederverwendbare Flasche füllen und innerhalb von 4-5 Tagen aufbrauchen.

 

3. Getreidemilch/ Hafermilch

Für Getreidemilch funktioniert das gleiche Rezept wie für die Reismilch. An Getreide ist besonders Hafer und Dinkel sehr beliebt. Wenn man es sich bei der Hafermilch leichter machen möchte, kann man auch einfach Haferflocken verwenden, da diese nicht so lange gekocht werden müssen. Je feiner die Haferflocken, desto weniger musst man mixen und desto weniger Feststoffe bleiben im Seihtuch hängen.

  1. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen, sobald das Wasser kocht 50-100g Haferflocken und 1 Prise Salz hinzugeben.
  2. Kurz köcheln lassen, damit die Haferflocken sich vollsaugen, und dabei gut umrühren.
  3. Nachdem die Masse abgekühlt ist in den Mixer füllen und gut mixen, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht.
  4. Je nach Geschmack süßen und verfeinern und ggf. nochmal mixen.
  5. Anschließend kann man die Milch wieder mit einem Seihtuch filtern.
  6. Die Milch in eine wiederverwendbare Flasche füllen und innerhalb der nächsten 4-5 Tagen aufbrauchen.

 

4. Sojamilch 

Um Sojamilch herzustellen, benötigt man etwas mehr Zeit und Geduld. Wie bei den Nüssen, muss man die Bohnen zunächst über sechs Stunden einweichen, dann zusammen mit Wasser pürieren, dann die festen Bestandteile abfiltern, dann muss die Milch für etwa 15 Minuten erhitzt werden, wobei die Milch sehr stark schäumt und man ständig rühren muss, damit die Milch nicht überkocht oder anbrennt.

Da ich sehr gerne Sojamilch trinke und mir die Zubereitung erleichtern wollte, habe ich mir ein wunderbares Gerät zugelegt, mit dem die Herstellung um einiges vereinfacht ist. Nun muss ich nur noch die Sojabohnen einweichen (etwa 70 g Sojabohnen auf 1 Liter Wasser), kurz abspülen, mit frischem Wasser in das Gerät füllen und los geht’s. Das Aufkochen, Pürieren und Filtern übernimmt die „Soyabella“ und lässt sich anschließend sehr leicht saubermachen. Nach 15 Minuten ist die Milch fertig und ist weder übergekocht noch angebrannt.

Mit der Soyabella lassen sich auch andere Pflanzendrinks herstellen, sowohl in Rohkostqualität (z.B. Nussmilch) als auch erhitzt. Man kann damit sogar Kaffee, Getreide und Nüsse mahlen, Suppen machen oder Gemüsebrühe herstellen. Die Anschaffungskosten des Gerätes sind einmalig etwas höher, allerdings lohnt es sich für alle, die regelmäßig Pflanzenmilch trinken, da die Kosten für selbstgemachte Pflanzenmilch deutlich geringer sind, als die Kosten für die gekaufte Variante. 500 g Bio-Sojabohnen AUS DEUTSCHLAND! kosten etwa 2,50-3,50 € und reichen etwa für 7-8 Liter Milch, sprich ein Liter Milch kostet zwischen 30-50 ct. Außerdem muss man so auch weniger Gewicht vom Supermarkt nach Hause schleppen und hat weniger Müll im gelben Sack.

Bei der Herstellung von Pflanzenmilch entsteht beim sieben im Seihtuch oder auch im Sieb der „Soyabella“ immer ein Rest. Das ist der sogenannte Trester oder bei Soyamilch auch Okara genannt. Dieser ist viel zu schade zum Wegwerfen und kann problemlos zum Kochen verwendet werden. Wie genau man ihn verwenden kann, werde ich in einem anderen Artikel beschreiben.